Seit dem Herbst 2011 wurde fleißig von der Tiroler Polizei ermittelt, nun klickten die Handschellen. So etwas gab es schon einmal in Österreich, nämlich 1989 in Wien, als mehrere Taxiunternehmen auf die Idee gekommen sind, ihre wirtschaftlichen Misserfolge durch Betrügereien auszugleichen.
Fast ident ist nun der brandaktuelle Fall, der bei der Staatsanwalt Innsbruck anhängig ist und bei dem gegen 99 Personen ermittelt wird. Diese stehen im Verdacht, 160 Autounfälle fingiert zu haben um die Versicherungsleistungen zu ergaunern. Im Gegensatz zu der Kriminalserie in Wien, bei der es sich damals um eine Schadenssumme von ca. 730.000.- handelte, liegt der aktuelle Gesamtschaden jedoch bei mehr als der doppelten Summe, nämlich bei 1,7 Millionen Euro.
Das System war denkbar einfach, es wurden Verkehrsunfälle als Versicherungsschäden gemeldet und die Schadenssumme ohne Reparaturrechnungausbezahlt, da es sich um Totalschäden handelte. Danach wurden die beteiligten Fahrzeuge auf andere Leute umgemeldet und selbe Schäden nochmals als neue Verkehrsunfälle gemeldet, jedoch bei anderen Versicherungsgesellschaften. Zudem wurden Kilometerstände der Tachos manipuliert um den jeweiligen Zeitwert zu erhöhen sowie Kaufverträge gefälscht, etc. – somit Versicherungsbetrug im großen Stil, der glücklicherweise nun aufgedeckt werden konnte.