Die Listen mit den größten Schadenfällen werden üblicherweise immer von den Rückversicherungsgesellschaften im ersten Quartal des Folgejahres veröffentlicht.
Zu unterscheiden ist dabei, dass die größten Schadenfälle nicht automatisch auch die größten Versicherungsfälle bedeutet. Wenn beispielsweise in Dritte-Welt-Länder oder Entwicklungsstaaten große Schadenfälle passieren, hat das verhältnismäßig wenig Einfluss auf die Rückversicherungen, da die Menschen und Betriebe vor Ort oftmals nicht oder nur kaum versichert sind.
Anders sieht es in den Industriestaaten aus, hier ist die Versicherungsdichte relativ groß, sofern es sich um überhaupt versicherbare Risiken handelt. 2016 sind sowohl die Versicherungsschäden, als auch die gesamtwirtschaftlichen Schäden im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Der gesamtwirtschaftliche Schaden war der höchste seit 2012 und hat sich mit ca. 175 Mrd. US-Dollar gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.
Die Versicherungsschäden machten davon ca. ein Drittel aus, ca. 54 Mrd. US-Dollar. Verantwortlich dafür waren in erster Linie wieder einmal Naturkatastrophen wie Stürme, Hurrikans, Erdbeben, Waldbrände und überschwemmungen. österreich ist mit Ausnahme der Schäden in der Landwirtschaft, verursacht durch Stürme und Hagel, relativ glimpflich davongekommen.
Die größten Naturkatastrophen 2016 in Mrd. US-Dollar:
- Erdbeben in Japan Mitte April: 5,29
- Hurrikan Matthew Anfang Oktober in USA und Karibik: 4,33
- Schwere Stürme und Überschwemmungen Mitte August in USA (Louisiana): 3,36
- Schwerer Hagelsturm Mitte April in USA (San Antonio, Texas): 3,24
- Stürme und Überschwemmungen Ende Mai in Europa (Deutschland, Frankreich): 3,12
- Waldbrände Anfang Mai in Kanada (Fort McMurray): 3,01
- Erdbeben Mitte November in Neuseeland: 2,22
- Hagelsturm und Gewitter Mitte März in USA (Texas): 2,02