Man würde es kaum glauben, aber beim Frühjahrsputz verletzen sich in Österreich täglich! mehr als 60 Personen so schwer, dass sie im Spital behandelt werden müssen!
Ebenfalls kommen die zahlreichen Unfälle von Motorradfahrern und Mountainbikern hinzu, was mit Beginn der wärmeren Jahreszeit kein Wunder sein dürfte. Österreichs Unfallärzte haben somit wenig Zeit, sich von der arbeitsintensiven Skisaison zu erholen. Laut Statistiken ereignen sich über 80% der Unfälle pro Jahr (gesamt ca. 800.000) in der Freizeit oder im Haushalt, wo keine Deckung aus der gesetzlichen Unfallversicherung besteht.
Alleine diese erschreckende Zahl, sollte jedem Österreicher klar machen, dass eine private Unfallversicherung zur Standartausstattung eines ausgewogenen Versicherungskonzeptes gehört. Es handelt sich hierbei nicht nur um die Abdeckung von Selbstbehalten der Sozialversicherung wie beispielsweise spezielle Therapien, Prothesen, Heilkosten und Hilfsmittel, sondern vor allem um die Zahlung eines angemessenen Geldbetrages bei einer bleibenden Invalidität. Die private Unfallversicherung dient somit zur Abdeckung der finanziellen Existenz jedes Einzelnen, wobei es angesichts der Anzahl der Unfälle ohne Sozialversicherungsschutz keine Rolle spielt, ob es sich dabei um berufstätige Personen, Kinder, Hausfrauen oder Pensionisten handelt.
Vielen ist das Risikobewusstsein noch nicht überall ganz vorhanden. In Bundesländern ohne großen Ballungszentren wie beispielsweise Vorarlberg und Tirol, in welchem die Leute auch grundsätzlich etwas aktiver sind und mehr Sport in der Natur treiben, sowie im ländlichen Bereich auch öfter mit Maschinen und Geräten zu tun haben, hat der Großteil der Österreicher eine private Unfallversicherung, da er sich dem Risiko bewusst ist. Österreichweit hingegen liegt die Quote leider nur bei 40% aller Männer und gar nur 20% aller Frauen mit bestehendem privaten Unfallversicherungsschutz. Besonders auf die Deckung der eigenen Unfallversicherung müssen Personen achten, welche Sportarten ausüben, die nicht zum allgemeinen Volkssport wie z.B. Fussballspielen, Skifahren, Mountainbiken oder Joggen gehören.
Nur aufgrund besonderer Vereinbarungen besteht beispielsweise auch Versicherungsschutz für Flugsport, Kampfsport, Motorsport und den ganzen neuen „Fun-Sportarten“ wie Rafting, Bungee-Jumping, Canyoning, etc. Ebenfalls bedarf es auch Sondervereinbarung wenn jemand Entgelt für Sportausübung erhält, wobei hier auch eine Punkteprämie im Fussball schon ausreichend ist, da ab diesem Zeitpunkt von einem Amateursportlerstatus die Rede ist. Doch es müssen nicht unbedingt Extremsportler sein: Sehr oft unterschätzen die Österreicherinnen und Österreicher die simplen Risiken in den eigenen vier Wänden und den österreichischen Straßen. Die häufigste Unfallart ist (mit mehr als einem Drittel) das Stürzen auf gleicher Ebene, d.h. beispielsweise durch Ausrutschen auf nassem Boden oder Stolpern über das Staubsaugerkabel. Und beim Reinigen von hohen Kästen oder Fensterscheiben werden „Möbeltürme“ oder wacklige Sessel vielen Hausfrauen und -männern zum Verhängnis.< Nicht minder gefährlich ist die Gartenarbeit.
Sie fordert pro Jahr 11.400 Unfallopfer, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. 68 Prozent der Unfälle sind Stürze, ein Großteil davon aus der Höhe – von Leiter oder Baum. Eine weitere Gruppe, deren Risiko mit dem schönen Wetter sprunghaft steigt, sind die Motorradfahrer. Hier schnellt die Anzahl im Frühling ruckartig über die Tausender-Marke, um im Sommer den Höchststand zu erreichen. Insgesamt werden jährlich knapp 10.000 Moped- und Motorradfahrer verletzt. Besonders auffallend ist, dass zumeist junge und unerfahrene Lenker bei Touren mit versierten Kollegen verunglücken. Die Anfänger fahren am Pulkende und versuchen, mit der Gruppe mitzuhalten. Dabei gehen sie größere Risiken ein und geraten so in Fahrsituationen, mit denen sie – wegen ihrer mangelnden Praxis – überfordert sind. Bei den Motorradfahrern kann aber auch nach Art des Motorrades klar differenziert werden. So sind beispielsweise Harley-Fahrer aufgrund ihres meist etwas höheren Alters und der nicht so wendigen Maschinen um ein Vielfaches weniger von Unfällen betroffen, als Lenker von Naked-Bikes mit viel Leistung und wenig Gewicht (Ducati Monster, Buell, etc.) oder Lenker von Straßen-Rennmaschinen (Kawasaki Ninja, Yamaha ZR1, etc.).
Aber auch die Zielgruppe der Fahrradfahrer sollte an dieser Stelle nicht vergessen werden. Denn heimische Radle legen jährlich ca. 1,85 Milliarden Kilometer für Alltagswege zurück und aufgrund der stetig steigenden Treibstoffpreise ist mit einer Zunahme dieser Kennzahl sicherlich zu rechnen.