Vorsicht bei Fahrten nach Italien

Bei Fahrten nach Italien ist höchste Vorsicht geboten, denn ca. 4 Millionen italienischer Autos sind nicht versichert! Grund dafür ist, dass in Italien das Autofahren zum Luxus geworden ist.

Nicht nur Benzinkosten von knapp EUR 2,00 sind dafür verantwortlich, sondern auch der drastische Anstieg der Maut-Gebühren. Zudem ist bekannt, dass sich Italien nach wie vor in einer schweren Rezession befindet. Somit ist kaum verwunderlich, dass sich die Italiener die Kfz-Versicherung schlichtweg nicht mehr leisten können.

Während man in Österreich bei Nichtbezahlung der Kfz- Prämie, rasch einmal „Besuch“ der Exekutive erhält, die einem dann das Kennzeichen abschraubt, ist das in Italien leider etwas anders. Somit sind ca. 8% der italienischen Autos nicht haftpflichtversichert, der Versicherungswirtschaft entgehen ca. 2 Milliarden Euro jährlich.

Besonders ärgerlich ist es, wenn man selbst unverschuldet in einen Unfall mit einem solchen nicht versicherten Fahrzeug gerät. Denn wenn die gegnerische Haftpflicht mangels Prämienzahlung des Fahrzeughalters die Deckung ablehnt, bleibt man selbst auf dem Schaden sitzen. Hat man selbst eine Kaskoversicherung, kann man zumindest über diese abrechnen und muss dann wenigstens „nur noch“ für den Selbstbehalt selber aufkommen.

Natürlich kann man auch den Gegner direkt klagen, aber Prozesse in Italien sind erfahrungsgemäß sehr langwierig und ohne Rechtsschutzversicherung ist man zusätzlich noch dem Risiko ausgeliefert, dass man die Kosten hierfür ebenfalls selbst tragen muss, sofern der Schädiger wirklich zahlungsunfähig ist.